Reviews
Es wird geschehen, weil es ihm, von dem wir uns kein Bild machen sollen, so gefällt.
Flyer Magazine No. 161, 2002
The Dutch artist Iepe B.T.Rubingh already well known for his jovially disrupting "Joker" action performances in Berlin and Tokyo ... is now dealing in miracles.
Quest Magazine Issue 05, 2002
In Mitte soll ein Eschenahornbaum regnen Der Künstler Iepe Rubingh verwandelt am 17. August den Platz am Hackeschen Markt in "einen Kunstraum". Für seine Installation "Das Wunder von Berlin" wird der seit 1997 in Berlin lebende Niederländer sechs Wochen lang einen auf dem Platz stehenden Eschenahornbaum regnen lassen. Eine Digitalkamera soll die Installation im Minutentakt aufnehmen und die Bilder ins Internet übertragen.
Der aus Rotterdam stammende Künstler war bereits 1999 und 2001 mit Kunstaktionen zu Gast am Hackeschen Markt. In seinen Arbeiten ist die Großstadt Kulisse und Bühne zugleich.
tabu, Tagespiegel, 12.08.02
[...] Das sind aber längst nicht alle Highlights am Wochenende: "Das Wunder von Berlin" (eine Kunstaktion) geht morgen um 20 Uhr am Hackeschen Markt über die Bühne.
Berliner Kurier, 16.08.02
Wunder gibt es immer wieder Wer hat schon im Januar 2002 befürchtet, dass der August vielleicht nicht nur von trockener Hitze geprägt sein würde? Zu dieser Zeit begann der holländische Künstler Iepe Rubingh mit den Vorbereitungen für das Sommerwunder von Berlin, das neben Staunen Erfrischung verheißt und sogar zum Open-Air-Duschen genutzt werden kann: Ein Eschenahornbaum nämlich soll in unregelmäßigen Abständen zu regnen beginnen - was wohl nur den rechten Effekt hat, wenn nicht sowieso alles tropfnass ist.
Da es um ein Wunder geht, sollte er vielleicht beten, aber Rubingh ist zuversichtlich, dass das Wetter an diesem Sonnabend mitspielt. Um 20 Uhr wird der Baum jedenfalls das erste Mal einen kräftigen Platzregen verursachen, danach soll ein Regenbogen entstehen. Sechs Wochen lang ist das "Wunder von Berlin" auf dem Platz vor dem S-Bahnhof Hackescher Markt zu erleben - oder online unter https://www.iepe.net. Es funktioniert, nur so viel sei verraten, mit Hilfe der Sponsoren BerliKomm und Berliner Wasserbetriebe. Wer auch nicht glaubt, dass Marmormadonnen blutige Tränen weinen können, wird die Technik dahinter schon entdecken.
Rubingh möchte sein Publikum ohnehin nicht in religiöse Verzückung treiben, sondern Kunst in einen Konsumbezirk bringen: Wo heute Pflastersteine liegen und früher eine Wiese war, sei jetzt ein poetisches Naturerlebnis möglich. "Ich will die Berliner befreien und verzaubern", sagt der 28 Jahre alte Künstler aus Rotterdam.
Iepe Rubingh kam nach einem Studium der Geschichte 1997 nach Berlin, und seitdem hat er es mit dem Hackeschen Markt. Im vergangenen Sommer ließ er Clubbetreiber und Kollegen auf einem riesigen Narrenschiff Einzug halten in die Hackeschen Höfe. 1999 verwandelte er die Rosenthaler Straße in ein herrliches Chaos: Dank der Hilfe vieler Freunde blockierte er in wenigen Minuten die Kreuzung mit Absperrband. Der Verkehr kam zum Erliegen, der Künstler im gestreiften Narrenkostüm wurde verhaftet. (Das Verfahren ist unterdessen eingestellt.)
"Sehr schön, sagte der Narr zum König, fast fertig" nannte er diese Berliner Station seiner "Joker Performances" - deswegen, weil der Narr bei Hofe der Einzige sei, der dem König die Wahrheit sage. Und Rubingh will in dieser Rolle kundtun, dass ihm in der Spandauer Vorstadt alles zu schön und zu perfekt geworden ist. Er hat diese Aktion auch schon in Tokio vor völlig ratlosen Japanern durchgeführt; dieses Jahr sollte sie in New York stattfinden, doch der 11. September machte alle Planungen zunichte.
Nun will Iepe Rubingh wohl erst einmal in Mexiko-City den weisen Narren spielen. Eigentlich, denn gerade ist ihm aufgefallen, dass der regnende Baum dort noch mehr Eindruck machen könnte. Mexikaner sind ja bekanntlich überaus wundergläubig.
Carmen Böker, Berliner Zeitung, August 17th 2002
Das Wunder von Berlin Großstädte machen nüchtern. Jedenfalls haben die Menschen ihre Erscheinungen stets angesichts von Wüstendornbüschen oder in kleinen Dörfern. Muss aber nicht so bleiben. Auf dass Berlin und Wunder - schon durch das Alphabet getrennt - etwas näher aneinander rücken, möchte Iepe B.T. Rubingh sechs Wochen lang einen Eschenahornbaum auf dem Platz vor dem S-Bahnhof Hackescher Markt zum Regnen bringen. Zur feierlichen Eröffnung der Kunstaktion am Samstag wird der Baum erst entsprechend geheiligt und ein Nonnenchor spendet den besonderen Segen. Wundersames Wasser für die säkulare Welt.
S-Bahnhof Hackescher Markt, Samstag, 20 Uhr
taz Berlin lokal No. 6829, 17.8.2023
Das Wunder von Berlin I understand design to be more as graphic design. I see design as an attitude and as a understanding. Therefore in Berlin, where graphic design or outstanding advertising just is not, I would like to concentrate on the 'things that surround us' - things which I believe make part of living in this city exciting.
10 years after the fall of the berlin wall, this city is still on the search for its identity, being as cheap and easy as it ever was, it has become the home to people on the search for identity and berlin seems to give the licence to go find. this city has become the home to many a person looking for freedom, looking for a image.
Berlin seems to be systematically ignoring = destroying its past, its being replaced with the quick and the dead, the bad and ugly. and if the content doesnt help at least good design will make it sell better.
The coolest thing I've seen lately is a open-air installation called "Das Wunder Von Berlin" from the Dutch artist Iepe Rubingh. Its a big tree in front of the subway station Hackescher Markt. Its a big ash tree and under this tree it rains, irregularly and when it does it rains alot. Warm and wet. Watching it is like a puzzle for the viewer, its very bizzare on these hot hot days and nights that the object of nature - the tree which should protect us from nature the rain. Good fun.
The installations opening speech, found in german the website, comes from 4 directions - the artist, the professor, the bischoff, the actor - art, science, religion, entertainment.
No one admits to being responsible for the work, no one knows and no one cares, its simply dismissed as a wonder, more interesting are the sponsors of this work, here comes the rain thanks to the berlin water works... and the webcast sponsered by a local telecommunications company. What it here boils down to, is that miracles do exist and wonders are to wondered and here in berlin there is definately enough to do.
In a city that is Bankrupt, not only very exciting but also very inspiring. I don't see dead ends, I see chances.
paul snowden, www.shift.jp.org, September 9th 2002